Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery
NOTES bedeutet auf Deutsch einfach „Chirurgie durch natürliche Körperöffnungen“.
Diese Idee ist nicht neu. Bereits 1879 wurde die erste Gebärmutterentfernung durch die Scheide durchgeführt, heute eine Routineoperation. 1949 erfolgte die erste Blinddarmentfernung durch die Scheide, die Zeit war offensichtlich noch nicht reif für solche innovative Techniken. Erst im Jahre 2007 besannen sich die Chirurgen an diesen Zugang, die erste Gallenblasenoperation auf diesem Wege wurde durchgeführt. Heute ist das in einigen Kliniken Routine.
Was steht hinter dieser Idee?
Zuallererst ein fantastisches kosmetisches Ergebnis ohne jegliche sichtbare Narben. Ein weiterer wichtiger Aspekt: durch die fehlenden Bauchwandwunden können keine Narbenbrüche auftreten! Die Patientinnen haben nach der OP deutlich weniger Schmerzen. Auch die postoperativen Verwachsungen die gelegentlich einen Darmverschluss verursachen können werden reduziert. Somit werden ggf. nachfolgende Operationen direkt vermieden.
Wie funktioniert es?
In Vollnarkose erfolgt zunächst eine Bauchspiegelung über einen kleinen Zugang im Nabel. Unter Sicht werden zwei weitere Instrumente durch die Scheidenhinterwand eingeführt. Nun wird die Gallenblase (auch „Blinddarm“ oder Dickdarmsegment) in gewohnter Art und Weise präpariert und schließlich abgesetzt. Das Präparat wird dann durch die Zugänge in der Scheidenhinterwand geborgen. Nach Entfernung der Instrumente wird die Scheidenhinterwand mit einer Naht versorgt. Die Naht löst sich selbst auf und muss nicht entfernt werden.
Gibt es Risiken bzw. Komplikationen?
Bisher sind keine zugangsspezifischen Komplikationen aufgetreten. Auf genaues Befragen wurden Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verneint.