PFO ist die Abkürzung für persistierendes Foramen ovale und bezeichnet eine dauerhaft bestehende Öffnung in der Herzscheidewand, die den rechten und linken Herzvorhof voneinander trennt. Meist hat sich ein Teil der Trennwand im Mutterleib nicht oder nur unzureichend ausgebildet. Sind die Öffnungen zu groß oder sind mehrere Öffnungen vorhanden, gerät bei jedem Pumpvorgang des Herzens ein Teil des Blutes (Shunt) in den falschen Vorhof und kann so zu Belastungen der angrenzenden Strukturen führen.
Durch das Loch können zusätzlich kleine Gerinnsel, die sonst in der Lunge abgefangen und aufgelöst würden, direkt in Körperkreislauf gelangen. Diese Gerinnsel verstopfen kleine Arterien im Gehirn und lösen so Schlaganfälle aus.
Die Behandlung: Der PFO-Verschluss mittels Katheter
Bis vor wenigen Jahren konnten die PFOs nur mit invasiven chirurgischen Methoden verschlossen werden. Heute wird in den meisten Fällen eine katheter gestützte Vorgehensweise bevorzugt. Dabei wird die Öffnung mit einer Doppelschirmprothese verschlossen, die zusätzlich durch einen kleinen Anker an der Herzscheidewand gehalten wird. Die Vorgehensweise bei einem PFO-Verschluss ähnelt der einer Herzkatheteruntersuchung: Das gefaltete Schirmchen mit dem daran befestigten Anker wird über eine Vene mit einem Katheter bis zur Öffnung vorgeschoben. Zuerst wird der Katheter durch die Herzscheidewandöffnung geführt, damit der Anker auf der anderen Seite befestigt werden kann. Anschließend wird der Katheter zurückgezogen. Bei diesem Manöver entfaltet sich das Schirmchen über dem Loch und dichtet die Öffnung ab. Die Platzierung des Ankers und des Schirmchens findet unter Röntgendurchleuchtung und Herzultraschallkontrolle statt.
Komplikationen und Risiken
Das Verfahren ist risikoarm. Die Risiken entsprechen denen des Herzkatheters, der bei uns zu einem Routineeingriff zählt.
Anschlusstherapie
Während des stationären Aufenthaltes wird eine Blutverdünnung mit z.B. Heparin s.c. durchgeführt. Nach der Entlassung bekommt ein Patient i.d.R. für rund 6 Monate ASS (Acetylsalicylsäure) und Plavix® (Clopidogrel) bzw. verwandte Präparate anderer Hersteller. Zusätzlich muss in den ersten 6 Monaten bei fieberhaften Infekten oder Operationen ein Antibiotikum eingenommen werden. Man spricht hier von der „Endokarditis-Prophylaxe“, um einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) vorzubeugen. Dies ist notwendig, um den erreichten Gesundheitszustand und den PFO-Verschluss zu erhalten: Denn bei einer Herzinnenhautentzündung können die verursachenden Bakterien das Schirmchen besiedeln und zerstören.