Bei Opfern von sexuellen Gewalttaten erfolgt neben der medizinischen Versorgung und psychischen Notfallversorgung eine anonyme Spurensicherung, sofern das Opfer noch keine Anzeige erstatten möchte.
Wenn sich das Opfer dafür entscheidet direkt Anzeige zu erstatten, wird ebenfalls eine Spurensicherung durchgeführt.
Sie bleibt in diesem Fall nicht anonym. Die Spurensicherung kann auch durchgeführt werden, wenn zunächst keine sichtbaren Verletzungen zu erkennen sind.
Nach einer anonymen Spurensicherung wird das gesicherte Material (Abstriche, Kleidung, Spermaspuren etc.) 10 Jahre lang in der Rechtsmedizin gelagert und kann dort bei Anzeigenerstattung abgerufen werden. Der bei uns im Krankenhaus verbliebene Untersuchungsbericht kann über eine Chiffrenummer dem Spurenmaterial zugeordnet werden. Zur medizinischen Versorgung gehört auch die Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten und eine entsprechende Therapieempfehlung.
Bezüglich einer möglichen Schwangerschaft, die sich aus einer Vergewaltigung ergeben könnte, wird die Frau ergebnisoffen beraten, das heißt, sie wird nicht zu einer Entscheidung gedrängt oder beeinflusst. Wir geben in diesen Ausnahmefällen auch die Pille danach.
Anonyme Spurensicherung / General Anzeiger
Opferhilfehandbuch:Wo finde ich Hilfe?